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Zehn Jahre Stadt:Bibliothek in Lehen

04.01.2019

Dort, wo früher Kicker der legendären Austria Salzburg ihre Heimat hatten, ging am 9. Jänner 2009 nach zwei Jahren Bauzeit Österreichs modernste und schönste Stadt:Bibliothek in Betrieb. Zehn Jahre nach der Eröffnung kann man sagen, dass Salzburgs dynamischster Stadtteil ein neues Wahrzeichen bekommen hat. „Mittlerweile ist die Stadt:Bibliothek in Lehen viel mehr als eine einfache Büchergarage. Viele Salzburgerinnen und Salzburger schätzen das charakteristische Gebäude mit der atemberaubenden Architektur als Ort der Begegnung, der Integration und des Verstehens,“ so Bildungsressortchef und Vizebürgermeister Bernhard Auinger und weiter: „Hier wird gefeiert, vorgelesen, zugehört, in der Panaorambar oft gequatscht und auch Karten gespielt. Das alles macht unsere Stadt:Bibliothek zu einem wichtigen Ort des Miteinanders. Dafür sorgt das sehr engagierte Team rund um Helmut Windinger und dafür sage ich ganz persönlich einfach Danke.“

Man blickt stolz auf eine einzigartige Erfolgsstory zurück. Der Leiter der Stadt:Bibliothek Helmut Windinger dazu: „Zehn Jahre kontinuierliche Weiterentwicklung liegen hinter uns und wir haben gemeinsam mit vielen Partner*innen einen Ort des offenen Wissensaustausches und der multimedialen Erlebnisse erschaffen. Die Salzburger Buch- und Musikfreund*innen finden hier einen tollen Ort zum Schmökern, Entdecken und Staunen vor.“ Salzburg kann stolz sein, was dort entstanden ist. Durchaus – denn die Statistiken, mit denen das 28-köpfige Team aufwarten kann, sind beeindruckend: Auf über 5.000 Quadratmeter Nutzfläche verteilt über drei Etagen warten 200.000 Medien, rund 15 Internet-Arbeitsplätze und 50 weitere Studien- und Arbeitsplätze mit WLAN, Raum für Lesungen und Recherchieren. Pro Jahr ist das neue Lehener Wahrzeichen an die 2.000 Stunden geöffnet, leihen sich an die 300.000 große und kleine Salzburger*innen über eine Million Medien aus, steigen ca. 300 Events mit rund 11.000 Teilnehmer*innen und es werden an die 24.000 Zeitungsartikel in der Panoramabar gelesen. Die Stadt:Bibliothek Salzburg erzielt knapp sieben Entlehnungen pro Einwohner (6,93). Die Werte der anderen Landeshauptstadt-Bibliotheken, mit über 100.000 Einwohnern liegen zwischen 2,5 und 5 Entlehnungen pro Einwohner*in. Somit ist die Bibliothek in Lehen österreichweit Spitzenreiter.

Programm „Zehn Jahre Stadt:Bibliothek in Lehen – Mehr als eine Bibliothek“

Zum Jubiläumsjahr hat man sich viele Projekte und Veranstaltungen einfallen lassen. Exakt zehn Jahre nach dem „Opening“ feiert die Stadt mit Allen, die wollen das große Jubiläumsfest „Zehn Jahre Stadt:Bibliothek in Lehen – mehr als eine Bibliothek!“. Am Mittwoch 9. Jänner 2019 öffnen sich ab 10 Uhr die Pforten und entführen die Besucherinnen und Besucher auf eine spannende Wissens-Reise mit vielen interessanten Programmpunkten:
– Bei einem kleinen Festakt (11 Uhr) werden verdiente Partnerorganisationen mit dem goldenen Leseabzeichen ausgezeichnet.
– Die „Maker“ machen in 3D.
– Eine „Plaudertasche“ (Kinderzeitung) entsteht.
– Für Jung und Alt gibt es eine Rätsel-Rallye durchs Gebäude.
– Im Klavierzimmer gibt es den „Sound of Stadt:Bibliothek“: Studierende der Uni Mozarteum geben eine Kostprobe ihres Könnens und der „Superar-Chor“ der Lehener Schulen gibt den Bibliotheks-Sog zum Besten.
– DJs legen mit Schallplatten „Lesesounds“ auf.
– Eine Lese-Oma erschafft „Abenteuer im Kopf“.
– Mit vielen bildlichen Eindrücken werden die vergangenen 10 Jahre aufbereitet.
– Ab 18 Uhr gibt es eine Lesung mit Star-Autor Marc Elsberg. Unter dem Motto „Wenn Fiktion zur Realität wird, dann macht Elsberg einen Bestseller daraus“ liest der österreichische Autor aus seinen Büchern „Blackout“ und „Helix“ und gibt einen Ausblick auf seinen neuen Roman „Gier – Wie weit würdest du gehen?“ (erscheint Ende Februar 2019).
– Danach wird zu gemütlichen DJ-Sounds in der Panoramabar gefeiert
(für die letzten beiden Programmpunkte ist eine Anmeldung www.bit.ly/10Jahre_in_Lehen unbedingt erforderlich.

Weitere Highlights 2019: Neuer Bücherbus im Anflug

– Das größte und wichtigste Projekt: Es erfolgt die offizielle EU-weite Ausschreibung für den neuen Salzburger Bücherbus, der voraussichtlich ab 2020 durch Salzburg kurven wird. „Der neue Bücherbus hat für uns absoluten Vorrang. Schön wäre ein Beschluss durch die zuständigen Gremien noch vor Ende Februar, damit wir den engen Zeitplan von der Ausschreibung bis zum `Stapellauf` im nächsten Jahr halten können.“, so Ingrid Tröger-Gordon, die Leiterin der Abteilung für Kultur, Bildung und Wissen und sie ergänzt: „Denn der Bücherbus ist ein wichtiger Mosaikstein in unseren Wissens- und Bildungsangeboten für die lebendigen Stadtteile dieser Stadt.“
– Als neues Angebot gibt es den „digitalen BROCKHAUS“ online auf der Homepage und dieses gesicherte Wissen ist für alle Bibliotheksbesucher*innen gratis verfügbar. Ein unersetzbares Angebot in Zeiten von „Fake News“.
– Das Angebot der digitalen Zeitschriften und Zeitungen aus der Panoramabar ist zukünftig auch mobil für alle Bibliotheksbenutzer*innen nutzbar.
– Fortsetzung MakerDays@Stadt:Bibliothek im Frühjahr 2019: Die beliebten MakerDays finden im März eine Fortsetzung und gehen damit ins vierte Jahr. Das international renommierte Kreativ-Festival „Maker Faire“ gastiert dann im Herbst, dann zum dritten Mal, in Salzburg. 2018 kamen rund 1.100 Personen aller Altersgruppen und sie werkten und tüftelten in der TriBühne Lehen bei 30 verschiedenen Making-Stationen, wie 3D-Druck, Robotik, Upcycling und digitales Musikerleben.
– Fortsetzung von „MINTeinander – dem Kreativlabor für Technik und Naturwissenschaften. Starttermin ist März 2019 und unter dem Motto „Experimentieren, Tüfteln und Forschen“ können Kindern alle 14 Tage am Freitagnachmittag spielerisch in die MINT-Welt eintauchen.
– Europa im Herzen: Einen Europa-Schwerpunkt gibt es heuer beim Projekt „Sprachen lernen Kinder leicht“. Bis Juni läuft die Konversationsreihe in verschiedenen Sprachen für Kinder. Die Native-Speaker aus Australien, Brasilien, Frankreich, Peru und aus Italien vermitteln ihre Muttersprache auf spielerische und spannende Weise. Zu einzelnen Schwerpunktthemen werden Bücher vorgelesen, Spiele gespielt, Lieder gesungen, direkter Dialog gehalten usw. Die Kinder können das Gefühl für eine Sprache entwickeln und erste Worte und Sätze der jeweiligen Sprache „mitnehmen“.
– Es finden wie gewohnt eine Menge Buchpräsentationen und Lesungen statt. Highlights im ersten halben Jahr sind sicher:
 – Lou Lorenz-Dittlbacher: „Der Preis der Macht. Österreichische Politikerinnen blicken zurück.“ Buchpräsentation am Dienstag, 19.2.2019.
 – Thomas Schäfer-Elmayer mit der Buchpräsentation „Der große Elmayer. Alles, was Sie über gutes Benehmen wissen sollten.“ Buchpräsentation am Mittwoch, 13.3.2019.
 – Auch im März präsentiert Wolfgang Fürweger sein Buch „Land der Skandale. Die größten Politik-Affären, Pleiten und Verbrechen der Zweiten Republik.“
– Speziell für Kinder: Das Leseschiff aus der ehemaligen Dombuchhandlung ist derzeit noch im Trockendock, nach einer Auffrischungskur wird es im Frühjahr in der Kinderbibliothek mit einem kleinen Fest vom Stapel gelassen (Voraussichtlich März 2019).

Die Stadtbibliothek hat einiges drauf

Bibliotheken waren früher Orte der Stille und man konnte sich nur Bücher ausleihen. „Mittlerweile hat sich die Bibliothek in Lehen zu einem modernen Ort der gemeinsamen Wissensvermittlung auf vielen Kanälen und mit vielen lebendigen Angeboten entwickelt. So funktioniert Bildungsarbeit im 21. Jahrhundert und viele wunderbare Kooperationen ermöglichen das“, freut sich Bernhard Auinger über die rasante Entwicklung der Bibliothek in Lehen. Die wichtigsten Projekte und Angebote im Überblick:

– Das Lehen ist schön: Den Besucherinnen und Besuchern stehen rund 200.000 Medien aus den Sparten Bücher, Spielfilme, Musik-CDs, Hörbücher, Schallplatten, Noten für Musik und Konsolenspiele zur Verfügung.
– Rund um die Uhr: In der digitalen Stadt:Bibliothek stehen knapp 16.000 eBooks und andere eMedien (insgesamt 20.000 eMedien) und im gratis WLAN der Panoramabar etwa 6.000 digitale Zeitschriften und Zeitungen zum Downloaden bereit. Aktuell entfallen etwa 10 % der Entlehnungen pro Jahr auf digitale Medien. Die Tendenz ist stark steigend.
– Wissen, was läuft: Die „Panoramauni“ in der Panoramabar behandelt große und kleine Fragen des Lebens und der Gesellschaft mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Paris Lodron Universität. Diese „Wissens-Abende“ kuratiert die Wissensstadt Salzburg mit der Uni. Die Themen sind vielseitig: Naturwissenschaft, humanistische Fächer, digitale Ideen und das immer bei freiem Eintritt!
– Wissen2go: Interessant für Schulen und Kindergärten ist das Projekt „Wissen2go“: In einem Reise-Trolley sind Informationen zu verschiedenen Themen gesammelt. Es gibt 12 verschiedene Themenbereiche und das Ausleihen ist kostenlos, aber nicht umsonst.
– Lesen ist WAU: Zweimal im Monat streift Labrador „Tade“ durch die Stadtbibliothek. Der Therapiehund schläft, schnüffelt und hört Mädchen und Buben zu. Kinder lesen ungezwungener laut vor, wenn ein Hund dabei ist. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Kinder so ihre Lese-Fähigkeiten verbessern. Nebenbei erfahren sie viel Wissenswertes über den Umgang mit Tieren, lernen das Angebot der Stadt:Bibliothek kennen und schätzen die angenehme Atmosphäre.
– Über den Wolken: In der Panoramabar, 32 Meter hoch über dem ehemaligen Stadionrasen und mit Blick auf die Festung Hohensalzburg, genießt man eine der spektakulärsten Aussichten der Stadt Salzburg, Café-Betrieb inklusive. Und weil Kaffee und Zeitungen seit jeher zusammengehören, warten hier über 6.000 Gratis-Online-Zeitschriften aus der ganzen Welt. 24 Mitarbeiter*innen des Kulinariums betreuen das Café, servieren Getränke, Imbisse, hausgemachte Kuchen und Torten. An einem der schönsten Veranstaltungsorte Salzburgs finden vormittags Autorenlesungen für Kinder und Jugendliche statt, abends Veranstaltungen für Erwachsene.
– Neugierig auf „Maken“: Aus Abfall Blumentöpfe basteln, Obst und Gemüse in Spielkonsolen verwandeln oder 3D-Cardboard-Brillen entwerfen: Wenn die „MakerDays“ in der Stadt:Bibliothek gastieren, wird getüftelt, ausprobiert und entdeckt. „Maken“ bedeutet, dass sich Kinder und Jugendliche in einer offenen digitalen Kreativwerkstatt treffen und alle möglichen Techniken versuchen. In Salzburg haben die MakerDays in der Stadt:Bibliothek ein Zuhause gefunden. Salzburg Research und der Verein Spektrum sind beim Thema „Making“ wichtige Kooperationspartner für die Stadt.
– Honig aus der Bibliothek: Wenn man von der Panoramabar aus einem der großen Glasfenster Richtung Süden aufs Dach hinunterblickt, sieht man einen Bienenstock. Bienen gehören seit Juli 2018 zum Team der Stadt:Bibliothek und werden liebevoll gepflegt und betreut. Sie sollen in naher Zukunft auf mehrere Bienenvölker anwachsen und dann auch den ersten eigenen Bibliothekshonig liefern.
– Viermal auf vier Rädern: Der Bücherbus rollt und rollt und rollt: An vier Tagen der Woche macht der lila-pinke Bücherbus, der im vergangenen Jahr seinen 30. Geburtstag feierte, direkt in den Stadtteilen Station.

Die Stadt:Bibliothek mag man eben!

In den letzten Jahren fanden auch mehrere Befragungen sowohl von Nutzerinnen und Nutzern als auch bei der Gesamtbevölkerung statt. Bei der letzten Kundenbefragung 2014 wurde für den Gesamteindruck auf der fünfteiligen Notenskala der Wert 1,4 erzielt. Die Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde mit 1,3 bzw. 1,32 bewertet. 97,7% aller Nutzerinnen und Nutzer würden die Stadt:Bibliothek weiterempfehlen. „Das sind Zahlen, auf die man als Chef auch mal stolz sein kann“, so Mr. Stadt:Bibliothek Helmut Windinger und ergänzt: „Uns ist wichtig, dass sich hier alle wohlfühlen. Gemeinsam schaffen wir einen einzigartigen und bunten Ort des sich Austauschens, Experimentierens und Gestaltens und für die Zukunft haben wir noch viel vor.“ Eine Bibliothek ist kein Unternehmen und daher treten neben betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und den Ausleihzahlen auch andere Indikatoren wie Besucher*innenzahlen, Veranstaltungen, Leseförderungsaktivitäten, Publikumsfläche und Zahl der Nutzer*innenarbeitsplätze in den Vordergrund. In diesen Kategorien liegt die Lehener Einrichtung immer im österreichischen Spitzenfeld. Eine aktive Bildungs- und Wissensarbeit für die Stadt steht auch weiterhin im Focus: Seit 2016 setzt die Stadt:Bibliothek in Kooperation mit der Wissensstadt verstärkt auf wissensvermittelnde Aktivitäten im Maker- und MINT-Bereich. In Kooperationen mit stadteigenen Anbietern und Drittanbietern aus dem Bildungs-, Kultur- und Sozialbereich können den Salzburgerinnen und Salzburgern weitere Angebote kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Das Spektrum reicht von der wöchentlichen Berufs- und Bildungsberatung bis hin zu regelmäßigen Konversations- und Lernangeboten. Trotz dieser vielfältigen Aktivitäten ist die Stadt:Bibliothek aber nach wie vor ein Ort des selbstorganisierten Lernens und der kreativen Anregung mit Ruhezonen und ruhigen Arbeitsplätzen. Die Arbeitsbereiche werden weiter mit frei zugänglichen Internet-Hotspots von #salzburgsurft ausgestattet. Vielfach nutzen Leserinnen und Leser die Stadt:Bibliothek als zweites Wohnzimmer oder Treffpunkt zum angeregten Austausch. Ein frei zugänglicher Klavierraum lädt gegen Voranmeldung zum Üben nach Lust und Laune ein. Möglich wird das durch die räumlich großzügige Gestaltung und Gliederung in unterschiedliche Bereiche. „Hier sieht man, wie wichtig die Entscheidung war, die Stadt:Bibliothek in diesem modernen Ambiente unterzubringen. Eine richtungsweisende und mutige Entscheidung für Lehen und für die ganze Stadt, von der alle heute profitieren“, so Vizebürgermeister Auinger und abschließend: „Ich lade alle Salzburgerinnen und Salzburger ein, mit uns am 9. Jänner unsere Stadt:Bibliothek hier in Lehen hochleben zu lassen und gemeinsam zu feiern.“

Foto © Stadt:Salzburg/J. Knoll