Neugier, Spielen und Spaß am eigenen Tun – damit eignen sich Kinder das Wissen über die Welt mit Begeisterung an. Salzburg als Wissensstadt setzt an diesem Punkt mit der Förderung für frühes, spielerisches Lernen an und stellt deshalb auch 2018 insgesamt 40.000 Euro für Projekte zur Kultur- und Wissensvermittlung in den Nachmittagsgruppen der städtischen Kindergärten zur Verfügung.
Die pädagogischen Leiterinnen können aus rund einem Dutzend hochwertiger Workshop-Programme das passende Angebot für ihre Gruppen auswählen; die Bandbreite reicht dabei von Naturerkundungen vor der Haustüre über kindgerechte physikalische Experimente, sportliche Teamspiele bis hin zum Erzählen, Erfinden und Spielen von Märchen, Tanzen, Trommeln und Ausdrucksspiel.
Wesentliches gemeinsames Merkmal aller Projekte: Ausgehend von der kindlichen Neugier geht es spielerisch um die aufmerksame Wahrnehmung der Umwelt, der Anderen sowie der eigenen Person – und nicht zuletzt um das ganzheitliche Zusammenspiel aller Faktoren.
Ressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger: „Salzburg hat mit dem Projekt Wissensstadt bereits 2014 ganz klar Position bezogen. Und klar ist auch, dass wir mit Bildung und Wissensvermittlung schon bei den Kleinsten starten müssen. Jeder Euro, den wir in die Projekte der städtischen Kindergärten investieren, kommt doppelt und dreifach an die Gesellschaft zurück.“
Die professionellen externen Anbieter*innen der Workshops haben die Programme spezifisch für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen entwickelt. Durchwegs geht es dabei nicht nur um das Vermitteln einer einzelnen Fertigkeit, sondern ebenso um die damit verbundenen sozialen, kommunikativen und kulturellen Kompetenzen.
„Grade bei unseren Kindern spielt Sprache eine große Rolle“, erläutert etwa Nicole Hofbauer, Leiterin des Kindergartens Lehen 1. „Wenn wie beim Workshop ‚Jeux Dramatiques (Ausdrucksspiel)‘ die Sprache mit Aktion und Spiel verbunden ist, dann bleibt das bei den Kindern haften.“
Was die Kindergartenleiterin – abgesehen von der immer wieder erweiterten Angebotspalette – an dem Wissensprojekt besonders schätzt, ist die unkomplizierte Anmeldung und Abwicklung: Zum Jahresanfang erhalten die Leiterinnen das aktuelle Programm, wählen im Kollegium den gewünschten Kurs und schicken ihr Anmeldeblatt an die Abteilungsleitung. Die bürokratische Abwicklung für die Durchführung erledigt die Abteilung; die Pädagoginnen können sich also auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei“, freut sich Nicole Hofbauer, „und auch die Eltern finden das zusätzliche kostenlose Angebot toll.“ Die Workshops finden jeweils an einem festgelegten Nachmittag statt und laufen über einen Zeitraum von fünf bis zehn Wochen.
Vizebürgermeister Auinger: „Die städtischen Kindergärten sind ja keine ‚Aufbewahrung‘ – sondern ganz klar Bildungseinrichtungen, die eine wesentliche Basis für alles Weitere legen.“ Bei Bedarf würde er die ergänzenden Angebote zur Wissensvermittlung daher auch weiter forcieren und finanziell entsprechend ausstatten.
Daten und Fakten
Mit einem Halbjahres-Pilotdurchgang startete das Kultur- und Wissensprogramm bereits 2014, seither läuft es ganzjährig. Im Herbst 2017 evaluierte die Abteilung 2 – Kultur, Bildung & Wissen das Workshop-Angebot. Das Projekt boome von Beginn an, die Workshops würden innerhalb weniger Tage nach Ausschreibung gebucht, freut sich Verena Braschel, Projektverantwortliche in der MA 2. Im Jahr 2017 fanden 41 Projekte in ebenso vielen Nachmittagsgruppen statt. Im Zuge der Evaluierung hätten sich die Kindergartenleiterinnen punktuell Anpassungen und Erweiterungen gewünscht, die von den externen Fachleuten im Programm für 2018 bereits umgesetzt werden, so Braschel