Rund 40.400 Menschen über 60 Jahre (23.527 Frauen und 16.868 Männer; Stichtag 1.1.2018) haben ihren Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg. Für sie wird es künftig noch mehr Angebote geben. Neben sozialen und gesundheitlichen Aspekten stehen dabei Kultur und Sport im Vordergrund. Auch der Seniorenpass soll massiv aufgewertet werden. Vizebürgermeister Bernhard Auinger: „Viele Seniorinnen und Senioren sind noch rüstig, aktiv, wissbegierig, kulturinteressiert. Ihnen wollen wir mit unseren Angeboten entgegen kommen, gleichzeitig aber auch ihre Probleme ernst nehmen.“ Besonders im Blick hat Auinger den Seniorenpass.
„Mit dem bestehenden RVS-Seniorenpass gibt es bereits ein sehr attraktives Angebot für Seniorinnen und Senioren in der Stadt Salzburg. Dieses Angebot möchten wir aber noch erweitern, vor allem im sportlichen und kulturellen Bereich. Sportveranstaltungen – Fußball, Eishockey, Basketball und Volleyball – aber auch die Nutzung der städtischen Museen und des Zoos sollen noch leistbarer werden. Auch mit den Skigebieten im Umland (Gaissau-Hintersee, Dürnberg, Fageralm, vielleicht auch Werfenweng) kann ich mir eine Kooperation vorstellen, da Menschen bis ins hohe Alter auf den heimischen Skipisten aktiv sind. Ich werde jedenfalls in meinen Ressorts mit allen Verantwortlichen Gespräche suchen, um noch weitere Ideen zu sammeln.“
1 €-Kino-Nachmittage
Im Kulturbereich startet Auinger eine Kooperation mit Das Kino. Für Senior*innen
werden 1 €-Kino-Nachmittage (inkl. Kaffee & Kuchen) angeboten. „Wir wollen es älteren Menschen mit Filmen aus ihrer Jugendzeit schmackhaft machen, wieder mal qualitätsvoll ins Kino zu gehen. Renate Wurm und ihr Team haben sich gern bereit erklärt, hier mitzumachen.“
Seniorenvorstellungen gibt es jeweils am Donnerstag, 14 Uhr. Am 29. 11. steht „Grüner wird‘s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ mit Elmar Wepper auf dem Programm. Am 20.12. wird „Monsieur Pierre geht online“ gezeigt. Am 31.1. „La Strada – Das Lied der Straße“ mit Anthony Quinn.
„Fit in den Winter“ im Park
Nebst dem kürzlich mit dem „Regionalitätspreis“ ausgezeichneten „Denk-dich-fit Parcours“ zur Demenzvorsorge (aktuell im Kurgarten aufgestellt), bringen Auinger und Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer eine zweite gesundheitsfördernde Aktion für Senior*innen in die städtischen Parks.
Von Mitte Oktober bis Ende November werden unter dem Titel „Fit in den Winter“ Trainings für Menschen ab 60 angeboten. „Die Mobilisierungs-, Kräftigungs- und Dehnübungen unter Anleitung und mit Gleichgesinnten sollen in erster Linie Spaß machen und zugleich das Wohlbefinden fördern“, sagen die beiden. Orte und Termine sind bewusst gewählt und auf die Zielgruppe ausgerichtet. „Fit im Winter“ findet in Zusammenarbeit mit dem ASKÖ und konfetti-im-kopf.at statt: Ab 19.10. im Lehener Park (Eingang Schießstattstraße / Althofenstraße), jeweils Freitag von 10 bis 11 Uhr Ab 22.10. im Hans-Lechner-Park (Eingang Bayerhamerstraße 35) jeden Montag von 14 bis 15 Uhr. Sowie ab 24. 10. im Preuschenpark (Eingang Maria-Cebotari-Straße 25) jeweils Mittwoch von 10 bis 11 Uhr. Trainingsgeräte wie Gym-Sticks etc. werden zur Verfügung gestellt. Die Kurse sind gratis, finden bei jedem Wetter und auf eigene Gefahr statt.
„Wir wollen kostenlos, wohnungsnah und so niederschwellig wie möglich die älteren Damen und Herren zu mehr Bewegung motivieren. Gerade vorm Winter ist das auch eine wichtige Gesundheitsvorsorge. Außerdem hält Bewegung ja nachweislich die grauen Zellen in Schuss“, sagt Bernhard Auinger, selbst begeisterter Läufer und Berggeher.
Gesprächsreihe „Alt werden in Salzburg“
Weil es freilich am besten ist, Betroffene selbst über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu befragen, initiiert Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer demnächst eine neue Veranstaltungsreihe namens „Alt werden in Salzburg“.
„Mit geht es dabei nicht nur um Information. Mir geht es um Beteiligung“, betont sie. Jeder Stadtteil habe eigene Herausforderungen „und die will ich ganz genau wissen und abfragen.“ Denn ihr sei wichtig, dass „wir als Stadt auf alle unsere Senior*innen schauen, egal wie gut sie beisammen sind. Keine und keiner wird von uns zurück gelassen.“
• Deshalb stehe die städtische Seniorenbetreuung mit Hausbesuchen und Unterstützungen vor Ort bereit, etwa wenn Angehörige ins Spital müssen.
• Deshalb würde die Stadt in den Seniorenwohnhäuser Helfer*innen zu Pflegeassistent*innen aufschulen
• Deshalb sei auch die „Demenzfreundliche Stadt“ im Herbst durchgestartet.
Hagenauer: „Ich freue mich schon sehr auf die Ü-80 Party im Seniorenwohnhaus Itzling heute Abend. Unsere nächsten Maßnahmen in Sachen Demenz sind Schulungen der Kassierer*innen in Supermärkten, von Geschäftsleute in der Linzer Gasse und von Obus-Fahrer*innen.“
Neue Angebote in Seniorenwohnhäusern
À propos „Fahren“: Um möglichst vielen Bewohner*innen einen Besuch auf der Schranne zu ermöglichen, will Hagenauer die den Häusern zugehörigen Kleinbusse donnerstags zu „Schrannen-Pendelbussen“ umfunktionieren, die als Dienstfahrzeuge ja im Schlosshof Mirabell geparkt werden können, wie sie sagt. Start dafür ist im Jänner. Und sie will das „Gastessen“ im Seniorenwohnhaus forcieren: In Liefering, Taxham und Itzling können ältere Menschen um 4,40 € zum Essen kommen. Um den Preis gibt‘s Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise.
Betreutes Wohnen: Richtlinie fehlt!
Kritik kommt von der Sozial-Vizebürgermeisterin abschließend am Land in Sachen Betreutes bzw. Betreubares Wohnen. „Da werden Hunderte Wohnungen über einen Kamm geschoren. Jede Anlage ist anders. In jeder gibt es ein anderes Angebot. Und jede wird von einer anderen Gesellschaft betreut. Und dennoch: Alle Bewohner*innen müssen unterschiedslos 50 € für Betreuung pro Monat zahlen – egal ob die gut oder schlecht ist. Hier werden wir dem Land Vorschläge für eine allgemeingültige Richtlinie präsentieren und dafür einen Beteiligungsprozess starten“, kündigt Hagenauer an.
Foto © Salzburg Stadt/J. Knoll