Mit der Kooperation zwischen der Österreichischen Mediathek im Technischen Museum Wien und dem Salzburger Haus der Stadtgeschichte beim Projekt „Audiovisueller Atlas“ setzt das städtische Archiv einen weiteren Meilenstein in der Publikation und „Vermarktung“ seiner reichen Bestände. „Und dass ich heute gemeinsam mit unseren ProjektpartnerInnen eine digitale Anwendung präsentieren darf, freut mich als Kultur-Ressortchef ganz besonders“, erklärt Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Mit dem Aufbau einer Landkarte der audiovisuellen Dokumente zu Österreichs Geschichte eröffnen sich „klassische“ Archive einen innovativen und höchst attraktiven Weg, ihre Quellen darzustellen, ist Auinger überzeugt.
Das Salzburger Haus der Stadtgeschichte ist das erste kommunale Archiv in Österreich, das Teil des Audiovisuellen Atlas wird. Zum Start bringt Salzburg in das Projekt Tondokumente und ergänzende Informationen zu 100 Orten ein. Die Audio-Dokumente stammen von Interviews zum NS-Projekt, zum Migrationsprojekt, zur Feuerwehrgeschichte und zur Frauengeschichte Salzburgs und spannen einen Bogen vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Ausgewählte Dokumente sind auch in drei thematischen Rundgängen zusammengefasst. Die redaktionelle Arbeit wurde von Dr. Andreas Schmoller mit Unterstützung durch Mag. Johannes Hofinger durchgeführt.
Alle audiovisuellen Dokumente stammen aus dem Bestand des Stadtarchivs. Dieses verfügt aktuell über rund 800 Stunden an Tondokumenten. Weitere Aufnahmen aus übernommenen Nachlässen gilt es noch zu erschließen und hinsichtlich der Rechte zu klären. „Tondokumente aus Interviews mit ZeitzeugInnen oder aus sonstigen Quellen sind für uns eine wichtige und authentische Quelle und auch hervorragend geeignet, Zeitgeschichte packend darzustellen“, freut sich Stadtarchiv-Leiter Dr. Peter Kramml über die Kooperation mit der Österreichischen Mediathek. Ziel ist es, die bestehende Kollektion an audiovisuellen Dokumenten nach und nach in neuen Themenfeldern auszubauen und zu ergänzen.
Das Salzburger Haus der Stadtgeschichte / Stadtarchiv besteht seit 15 Jahren am Standort an der Glockengasse. Neben der Kernkompetenz des Sammelns, Bewahrens und Bereitstellens von städtischen Archivalien hat sich das Haus als attraktiver und höchst aktiver Ort der Wissensvermittlung zur Salzburger Stadtgeschichte etabliert. Das Team des Archivs hat in den letzten Jahren die gründliche wissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Zeit durchgeführt, es besitzt und erschließt eine reiche Fotosammlung, aus der bereits zahlreiche und sehr erfolgreiche Publikationen herausgebracht wurden, es forscht und publiziert gemeinsam mit der Universität Salzburg zum Thema Migration in Salzburg – um nur einige „Leuchtturm“-Projekte zu nennen.
Zum reinhören: Audiovisueller Atlas
Mit im Bild v.l.n.r.: Peter Kramml, Leiter Stadtarchiv, Gabriele Fröschl, Leiterin Mediathek im Technischen Museum, Gabriele Zuna-Kratky, Generaldirektorin Technisches Museum
Fotos © Stadt Salzburg / Wildbild