So schaut`s aus – Sieger des Architekturwettbewerbs gekürt
Das Bildungsbauprogramm „Schlau im Stadtteil“ geht weiter. Diesmal geht es um den Stadtteil Lehen und um die Sanierung der Volksschule Lehen 1 und 2 mit Erweiterung der Ganztagesbetreuung. Außerdem kommt es zum Teilneubau des Kindergartens in der Franz-Martin-Straße 1. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 35 Millionen Euro.
Die Sieger des Architekturwettbewerbs – von der Bauherrin Stadt Salzburg Immobilien Gesellschaft (SIG) ausgeschrieben – stehen fest. Das Architekturbüro „PLOV“ aus Wien konnte sich gegen acht andere Projekte durchsetzen und die Ausschreibung für sich entscheiden.
Amtsleiterin Jutta Kodat zum größten Bildungsbauprojekt seit dem Campus Gnigl: „Wir haben 2018 alle Schulstandorte – hinsichtlich ihres baulichen Zustands und der Optionen für den weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung evaluiert. Das Projekt in Lehen wird im Rahmen des Bildungsbauprogramm das Größte sein. Besonders wichtig als Schulerhalter ist es, dass auf Basis der pädagogischen Vorgaben der Schule bzw. der Nutzer:innen wie Direktion, Lehrer:innen und Freizeitpädagog:innen die Vorbereitung für den Wettbewerb gemeinsam erarbeitet wurde und dass das Haus im Schulbetrieb gut funktioniert. Darüber hinaus gab es einen breiten Beteiligungsprozess bei dem auch Eltern eingebunden waren.“
Nachhaltiger Holz-Hybridbau für VS Lehen
Ein wichtiger Grundgedanke der beiden Architekten Marion Gruber und Christoph Leitner war eine hohe Qualität für alle Lernbereiche und Gruppenräume zu schaffen.
Die Volksschule 1 und 2 im Stadtteil Lehen wird vollumfänglich saniert und Richtung Westen erweitert. Das Schulwartsgebäude wird abgerissen und neugestaltet, ein barrierefreier Vorplatz entsteht und dient als einladender Empfangsbereich der neuen Volksschule Lehen. Der Neubau wird als Holz-Hybridbau umgesetzt und im Erdgeschoß sind, laut der beiden Architekten, unter anderem Unterrichtsräume „für alle“ geplant. Auch das Erscheinungsbild wird ein freundliches und klimagerechtes. Es wird durch Holz und Begrünung geprägt sein.
Schulgebäude der kurzen Wege
Die Schüler:innen werden zukünftig in neu entwickelten „Lernhäusern“ unterrichtet, die zentral über eine sogenannte Kaskadenstiege erschlossen sind. Dadurch ergeben sich innerhalb des Schulgebäudes kurze Wege und steht für einen praktikablen, modernen und zukunftsorientierten Schulbetrieb.
Heimeliger und kindergerechter Holzbau
Der bestehende Teil des Kindergartens wird um einen neuen Holzbau ergänzt und erweitert. Dabei entsteht eine L-Form mit Freiraum hin zur Salzach. Auch ein großzügiger Vorplatz wird geschaffen. Die Gruppenräume sind alle Richtung Süden angelegt. Die beiden Architekten der Firma PLOV legten bei der Planung großen Wert auf wenig Materialien und klare Kompositionen. Von außen geben Holz, Glas und Grünpflanzen den Ton an – eine angenehme Atmosphäre für die Kleinen wird dadurch geschaffen.
Raum als dritter Pädagoge
Aus pädagogischer Sicht spielt der Raum an sich eine wertvolle Rolle. Auinger verleiht dem Nachdruck: „Der Raum ist der „dritte Pädagoge“ und damit ein ganz entscheidender Teil des pädagogischen Konzepts. Der richtige Raum verbessert den pädagogischen Erfolg, die Arbeitsbedingungen und das allgemeine Wohlbefinden. Für den Bildungsstandort Salzburg werden wir hier in Lehen ein innovatives und zukunftsorientiertes Best Practice Modell für Kinder und Pädagog:innen umsetzen, auf das sich alle freuen können.“
Als direkt betroffene freut sich Volksschul-Direktorin Silvia Wallinger besonders über die Modernisierung an ihrem Schulstandort: „Ich kann es kaum mehr bis zum Startschuss der baulichen Maßnahmen erwarten und bin dankbar für die rege Miteinbeziehung bei diesem Projekt. Mein Kollegium und ich freuen uns darauf, im neuen Haus unsere pädagogischen Visionen durch die passenden Rahmenbedingungen in die Wirklichkeit umzusetzen.“
Nachhaltige Vorzeigeprojekte für Stadtteil Lehen
Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Ressortzuständiger für Schulen- und Kinderbetreuungseinrichtungen, betont die vielen Vorteile des Aus- und Umbaus für die Schüler:innen und Kindergartenkinder: „Mit der Sanierung der Volksschulen 1 und 2 und dem Neubau des Kindergartens Lehen in Holzhybridbauweise schaffen wir im dynamischen Stadtteil Lehen nachhaltige Vorzeigeprojekte. Holz ist nicht nur ressourcenschonend und energieeffizient, sondern bringt auch viele pädagogische Vorteile mit sich: Es steigert die Konzentrationsfähigkeit und senkt das Stress- und Konfliktpotential. Eine Winwin-Situation für Kinder und Pädago:innen und in weiterer Folge auch für die Eltern. Auch für die heimische Wirtschaft ist dieses Projekt ein wichtiger Impuls.“
Einbindung von Stakeholdern
Im Vorfeld dieses Mega-Bildungsprojektes fand ein großzügiger Beteiligungsprozess mit den betroffenen Stakeholdern statt. Mit dabei waren neben den Elternvereinen, die Bildungsdirektion, der Verein Spektrum, das Musikum und viele mehr. Beim Beteiligungsprozess waren die magistratsinternen Abteilungen der zukünftigen Verwaltung ebenfalls intensiv eingebunden.
Vorübergehend Plastik statt Grün
Das Projekt hat vielerlei Vorzüge, sei es der Einsatz von alternativen Energien oder die ressourcenschonende Holzbauweise. Bis zur Fertigstellung ist es aber noch ein „steiniger“ und langer Weg. Die Containerlösung und die langjährige Baustelle im Bereich Lehener Park, erfordert viel Geduld von Anrainer:innen und Parkbesucher:innen. Das Endergebnis und die damit einhergehende Aufwertung für den Stadtteil Lehen lohnt sich auf alle Fälle. Denn am Ende profitieren insgesamt tausende Kinder von dem top-modernen Bildungsgebäude.
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